Tiergestütze Pädagogik in unserer Kita

 

Die tiergestützte Pädagogik nutzt die positive und einmalige Wirkung der Tiere bei Erziehung und Bildung. Die Verknüpfung der tiergestützten Pädagogik mit der Umweltbildung beinhaltet ein bisher unausgeschöpftes Potential, um bei kommenden Generationen mehr Umweltbewusstsein aufzubauen und sie zu nachhaltigerem Handeln anzuleiten.

Über die Tiere bekommen wir die Chance, an die Gefühlswelten der Kinder heranzutreten, die manchmal durch verschiedenen Störungsbilder oder traumatischen Erfahrungen schwer erreichbar scheinen. Manche Kinder sind unsicher, haben kein Selbstwertgefühl, werden von anderen Kindern auf Grund ihrer Besonderheiten ausgegrenzt. Tiere sortieren uns nicht aus, sie nehmen jeden vorurteilslos an und spenden Wärme, Anerkennung, Akzeptanz und Zuneigung, strahlen Ruhe aus - Gefühle und Begegnungen, die den Kindern oftmals fremd sind, die sie sich aber meist sehr wünschen.

Jedes Kind ist anders und reagiert unterschiedlich auf den Kontakt zu Tieren. Eine freie Begegnung kann z.B. Angst, Freude, Neugier, Ekel oder auch sofort Impulse der Zuneigung und Fürsorge auslösen. Es muss nicht zwangsläufig ein Berührungskontakt zwischen dem Kind und dem Tier entstehen, auch durch langsames Herantasten, Beobachten und Abstandhalten, ist eine positive Intervention erzielbar. Wichtig ist, dass die Bedürfnisse der Tiere und Kinder gleichermaßen immer berücksichtigt und aufeinander abgestimmt werden. Durch den Einsatz eines Tieres wird Kindern in einmaliger und indirekter Weise die Möglichkeit eröffnet Kompetenzen in unterschiedlichen Entwicklungsbereichen zu entwickeln und zu stärken.

 

 

Verhalten

Kinder, die mit Tieren aufwachsen, haben oft ein positiveres Selbstbild, ein ausgeprägtes Sozialverhalten und sind rücksichtsvoller im Umgang mit anderen.

Es fördert das allgemeine Wohlbefinden, bietet Beruhigung sowie Entspannung und damit eine Reduktion von Stress.

Sie erleben das Gefühl bedingungsloser Akzeptanz, Vertrautheit und Sicherheit, welches das Tier ihnen gibt, aber auch, dass ihr Gegenüber Bedürfnisse und Gefühle hat.

Tiere verhalten sich stets authentisch und vorurteilsfrei.

Die Kinder lernen durch die Authentizität des Tieres, dass ihre Verhaltensweisen zu einer bestimmten Reaktion führen. Dies sensibilisiert sie für ihr eigenes Verhalten.

Sie lernen für ein anderes Lebewesen verantwortlich zu sein und wachsen an ihrer Verantwortung.

Sinne

Das Erleben von Tieren mit den eigenen Sinnen: Fühlen, Riechen, Hören und Sehen, bietet den Kindern eine Möglichkeit ihr Lebensumfeld zu bereichern. Das Berühren des weichen Fells, der Geruch und die Laute eines Tieres bilden eine faszinierende Erfahrung voller Spannung und Neugier.

Motorik

Der Mangel an körperlicher Aktivität von Kindern ist heutzutage zu einem ernsthaften Problem geworden. Haltungsschäden, Übergewicht sowie geringere geistige Leistungsfähigkeit sind Folgen.

Die Bewegung mit dem Tier, das Säubern der Ställe, Wasser auffüllen, Futter holen, regen zu körperlichen Aktivität an und fördern die Grobmotorik.

Die Feinmotorik wird durch das Streicheln, Füttern und Pflegen der Tiere gefördert.

Kognition

Kinder bauen zu Tieren emotionale und soziale Beziehungen auf. Es ist bekannt, dass Lernen emotional begleitet ist und sich oft in sozialen Beziehungen abspielt.

Durch den Umgang mit dem Tier werden also kognitive Fähigkeiten, wie Aufmerksamkeit, Problemlösungsverhalten, Beobachtungsgabe, Auffassungsvermögen sowie die Fähigkeit Situationen zu erfassen und zu handeln angesprochen.

Kommunikation / Sprache

Tiere bieten viele Gesprächsanlässe. Der starke Aufforderungscharakter eines Tieres regt zum Reden mit dem Tier, mit den anderen Kindern und Erzieher*innen sowie Eltern an.

Das Tier hört ihnen uneingeschränkt zu und gibt ihnen das Gefühl, verstanden zu werden. Kinder erweitern so ihren Wortschatz, formulieren ihre Gefühle sowie Erlebnisse und treten untereinander in Kooperation. Sprachhemmungen können ebenso abgebaut werden.

Die Aussprache wird gezielt bei den Kindern geübt.

 

Tiere senden klare Signale. Im Bereich der nonverbalen Kommunikation lernen Kinder die Bedeutung dieser und die Fähigkeit sensibel und aufmerksam darauf zu achten.