„  Abendliche Rituale……..Vorlesen „

 

 

Liebe Eltern !

 

Gerade in dieser schwierigen Zeit ist es so wichtig, die gemeinsame Zeit mit den Kindern zu nutzen und zu genießen.

Wichtig für Kinder sind gemeinsame Rituale, die sich täglich wiederholen und, wenn möglich, zu derselben Uhrzeit stattfinden.

Das gibt Ihren Kindern Sicherheit und Orientierung im momentan doch recht schwierigen Alltag.

Da ist auch das abendliche zu Bett bringen wichtig und von großer Bedeutung.

Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit, setzen Sie sich zu Ihrem Kind ans Bett und genießen Sie die körperliche Nähe und Zweisamkeit.

Kurze und schöne Gute Nacht Geschichten helfen beim Einschlafen und bringen sicherlich schöne Träume.

Ein Moment der Ruhe und des Beieinanderseins tut gerade im Moment sehr gut.

Ich habe für Sie drei Gute Nacht Geschichten herausgesucht, die ich persönlich sehr schön finde.

 

Viel Spaß beim Vorlesen, und ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Liebe, hoffentlich sehen wir uns alle ganz bald und gesund wieder!

 

 

Ihre Nadine Stöckhardt ( Blaue Gruppe)

Bei Nacht sind alle Hamster laut

 

Als Mama und Papa Patrick fragten, was er sich zum Geburtstag wünschte, brauchte er nicht lange zu überlegen. Einen Hamster natürlich! Mama und Papa waren erst gar nicht begeistert. Papa sagte: »Ein Hamster macht viel Arbeit, Patrick. Du musst ihn regelmäßig füttern und den Käfig sauber machen. Und zwar immer dann, wenn es nötig ist, und nicht dann, wenn du Lust dazu hast.« »Dazu habe ich bestimmt immer Lust«, antwortete Patrick. »Bitte, kriege ich einen Hamster?« »Aber Hamster werden erst munter, wenn es dunkel wird«, hat Mama ihm erklärt. »Tagsüber schlafen sie. Das ist doch langweilig.« »Trotzdem<<, sagte Patrick. »lch möchte so gern einen Hamster. lch wünsch mir auch nichts anderes.« >>Und wenn du dann nachts nicht schlafen kannst, weil der Hamster Krach macht?«, fragte Papa. Aber Patrick meinte, dann könnte er sich ja Watte in die Ohren stopfen. Und nun steht in Patricks Zimmer der große Käfig, in dem der neue Hamster Wuschel wohnt. Patrick hat sich so sehr gefreut, als seine Eltern ihm den Käfig am Geburtstagsmorgen gaben. Am liebsten hätte er Wuschel den ganzen Tag mit sich herumgetragen. Aber Mama sagte, er sollte ihn schlafen lassen. Nun will Patrick schlafen, denn es ist schon spät. Doch jetzt lässt Wuschel ihn nicht schlafen. Seit Patrick das Licht ausgeknipst hat, ist Wuschel munter. Ein Klappern ist das, ein Rascheln und Klopfen! Mist!, denkt Patrick. Papa hatte recht. So lieb Patrick seinen Hamster auch hat, aber bei dem Krach kann er wirklieh nicht schlafen. Patrick schleicht zu Mama ins Wohnzimmer. »Darf Wuschel bitte in der Waschküche schlafen?«, fragt er. Mama seufzt. »Er ist wohl doch zu laut, oder?« Patrick nlckt und schämt sich ein bisschen. »Na gut«, sagt Mama. »Aber morgen früh holst du Wuschel wieder in dein Zimmer, ja?« Patrick verspricht es, und dann bringen sie zusammen den Käfig in die Waschküche. »Gute Nacht, Wuschel«, flüstert Patrick. »Bis morgen!«

 

 

Der süße Brei

 

Es war einmal ein armes, frommes Mädchen, das lebte mit seiner Mutter allein, und sie hatten nichts mehr zu essen. Da ging das Kind hinaus in den Wald, und da begegnete ihm eine alte Frau, die erkannte seinen Jammer schon und schenkte ihm ein Töpfchen . Zu dem sollte es sagen. ,,Töpfchen, koche!" Dann kochte es guten, süßen Hirsebrei, und wenn es sagte: ,,Töpfchen, steh!" so hörte es wieder auf zu kochen. Das Mädchen brachte den Topf seiner Mutter heim, und nun waren sie ihrer Armut und ihres Hungers ledig und aßen süßen Brei, so oft sie wollten. Einmal geschah es, dass das Mädchen ausgegangen war, da sprach die Mutter: ,,Töpfchen, koche!" Da kocht es, und sie isst sich satt; nun will sie, dass das Töpfchen wieder aufhören soll, aber sie weiß das Wort nicht. Also kocht es weiter, und der Brei steigt über den Rand hinaus und kocht immerzu, die Küche und das ganze Haus voll und das zweite Haus und dann die Straße, als wollte es die ganze Welt satt machen. Es ist eine große Not, aber kein Mensch weiß sich zu helfen. Endlich, als nur noch ein einziges Haus übrig ist, da kommt das Kind heim und spricht nur: ,,Töpfchen, steh!" Da steht es und hört auf zu kochen, und wer wieder in die Stadt wollte, der musste sich durchessen.

 

 

Ellie will nicht spielen.

 

 

Ellie sitzt alleine in der Puppenecke. "Komm in die Bauecke, Ellie!", ruft Lotta. "Wir bauen die Eisenbahn auf." Aber Ellie will nicht in die Bauecke. "Ellie, komm mit raus, wir wollen Schatzsucher spielen!", ruft Leon und hält Ellie eine Schaufel hin. Aber Ellie will nicht Schatzsucher spielen. Dann kommt Hanna in die Puppenecke und fragt: "Ellie, sollen wir spielen, dass du die Mama bist und ich der Papa?" Da fängt Ellie plötzlich an zu weinen. "Was hast du denn?", fragt Hanna. Aber Ellie weint nur noch lauter. "Melissa, Ellie weint!", schreit Hanna durch den Raum. Sofort eilt Melissa, die Erzieherin, herbei. "Was ist passiert?", fragt sie Hanna. Hanna zuckt mit den Schultern. Sie weiß es nicht. Sie wollte doch nur mit Ellie spielen. Melissa nimmt Ellie in den Arm und legt eine Hand auf ihre Stirn. "Oh, du bist )a ganz heiß", sagt sie. "lch glaube, du hast Fieber. Tut dir etwas weh?" Ellie schluchzt. "Mein Bauch." "Oje, am besten, wir rufen mal bei deinen Eltern an, damit sie dich ab holen", schlägt Melissa vor. Aber Ellie schüttelt den Kopf. Mama und Papa müssen doch arbeiten! Die haben bestimmt keine Zeit, sie abzuholen! Ellie weint noch ein bisschen lauter. Melissa nimmt Ellie an die Hand und geht mit ihr zum Telefon. Sie ruft Ellies Mama an und erzählt ihr, dass es Ellie nicht gut geht. "Deine Mama kommt so schnell, wie sie kann", sagt Melissa dann zu Ellie. Eine halbe Stunde später ist Mama auch schon da. "Meine kleine Räuberprinzessin!", ruft sie, nimmt Ellie in den Arm und druckt sie ganz fest. Ellie fragt leise: "Bist du mir nicht böse? Du musst doch arbeiten ..." Da schaut Mama sie ganz ernst an: "Was denkst du nur. Du bist doch viel, viel wichtiger als die Arbeit." Sie streicht Ellie die Haare aus dem Gesicht. "Wir fahren jetzt nach Hause, kuscheln uns zusammen in unser großes Bett, und ich lese dir eine Geschichte vor." "Ganz viele Geschichten?", fragt Ellie."Klar doch!" Mama lacht. "Und wenn Papa nach Hause kommt, liest er dir bestimmt sogar noch mehr vor." Sie nimmt Ellie auf den Arm, obwohl Ellie eigentlich schon zu groß dafür ist. "Gute Besserung, Ellie!", rufen die anderen Kinder. Ellie winkt. Morgen macht ihr das Spielen bestimmt wieder Spaß!