Streit ja – Gewalt nicht

 

Durch die derzeitige Situation und dem vielen Zuhause sein sind viele Familien seit Wochen isoliert und hängen auf engstem Raum zusammen. Hinzu kommt, dass durch die Coronakrise oder besser gesagt, dem dadurch verhängtem Lockdown, viele Sorgen in den einzelnen Familien entstehen:

 

        Finanzielle Sorgen, durch Kurzarbeit,

        evtl. drohende Arbeitslosigkeit,

        Betreuung der Kinder zuhause,

        Homeschooling,

        Überforderung

 

Durch diese Sorgen und dem daraus resultierenden hohem Stresspegel kommt es immer häufiger zu Streitsituationen oder Konflikten mit fetzigen und lautstarkem Wortgefechten. Häusliche Gewalt ist ein Problem, das leider zu häufig als Tabuthema abgetan wird.

 

Gerade deswegen ist es so wichtig!

 

So kommt es auch in den besten Familien mal vor, dass man sich in den Konflikt so rein steigert, dass man sich nicht mehr zu helfen weiß und körperliche Gewalt die Sprache übernimmt.

 

Kinder erleben Gewalt im häuslichen Bereich ganz anders als Erwachsende. Sie verstehen die Hintergründe der Taten überhaupt nicht. Manche Kinder denken, sie seien schuld daran, dass sich „Mama und Papa“ seelisch und/oder körperliche Gewalt antun. Auch Kindern werden häufig Opfer dieser gewalttätigen Übergriffe. Das ist aber niemals so!

Kinder, die in Familien mit Gewalt leben, haben nicht die Möglichkeit, sich davor zu schützen.

 

 

Sie sind dem schutzlos ausgeliefert!

Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir Erwachsene versuchen, sie davor zu schützen und uns Hilfe holen.

 

 

Doch der Schritt, sich Hilfe zu holen fällt nicht leicht.

Die Personen, den seelische oder körperlichen Gewalt widerfährt, sind in den meisten Fällen eingeschüchtert und haben Angst. Sie können nicht darüber reden und sind zutiefst beschämt.

 

            -     Wie konnte mir das nur passieren?

        Warum passiert gerade mir das?

        Was wird X oder Y sagen, wenn er erfährt was mir passiert ist?

 

Dies sind Beispielfragen, mit denen sie sich beschäftigen könnten und so passiert es wieder und wieder.

Da zurzeit auch Schutzsysteme, wie Schulen, Kitas sowie Sozialarbeiter weniger in den Familien/Haushalten zugegen sind als sonst, ist es umso wichtiger, dass Nachbarn, Freunde und Verwandte, nicht zögern, dieses sensible Thema in den Mund zu nehmen und darüber reden bzw. sich einmischen.

 

Ein offenes Gespräch kann helfen und nicht jeder blaue Fleck ist direkt aus einem Gewaltakt entstanden. Kinder fallen auch mal hin oder stoßen sich. Deswegen müssen wir gut beobachten und hinschauen, wie häufig oder intensiv dies geschieht. Hören sie auf Ihr Bauchgefühl.

 

Wenn besonders Kinder davon betroffen sind, kann Gewalt in jeglicher Form ein gefährliches Ausmaß annehmen.

Ein kurzes unbedachtes Schütteln eines Säuglings, ein unkontrollierter Sturz- oder ein unbedachter Schlag könnte so lebenslange Folgen haben oder sogar zum Tode führen.

 

Jeder Anruf und sei es nur ein Verdacht kann den entscheiden Hinweis geben

und 

„Leben retten!“

 

 

Deswegen ist es in dieser so kritischen Zeit wichtig, dass wir aufeinander aufpassen und trotz Kontaktbeschränkung hellhörig bei unseren Mitmenschen bleiben. 

 

 

- Schauen Sie nicht weg -

Um Ihnen die Hilfestellungen Betroffener einfacher zu machen, habe ich im folgenden einige Beratungsstellen aufgeführt, wo sie sich bei Verdacht oder ähnliches melden können.

 

 

 Die Nummern gegen Kummer:

 

Landesweite Nummer gegen Kummer: 116 111

Diese Nummer ist kostenlos, anonym und  Bundesweit erreichbar!

Montags – Samstags zwischen 14 und 20 Uhr

 

Speziell für Bottrop:

 

Caritas Beratungsstelle:

Telefon Sekretariat Beratungsstelle: 0 2041 7576 60

Homepage: www.Caritas-bottrop.de

 Auf der Homepage finden sie viel Links zu alltäglichen Fragen, zu den genannten Themen, aber auch online Beratungen werden dort angeboten.

 

Beratungsstelle Ehe- und Familienberatung in Bottrop Hotline

 Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen

 

Tel.: (08000) 116 016

 

Gegenwind - Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen

 

Montag bis Freitag von  10.00 -14.00 Uhr

Tel.: 02041 20811

E-Mailadresse: gegenwind-bottrop@t-online.de

Homepage:     www.gegenwind.org/

 

Jugendamt Bottrop – Beratungsstelle SKF

 

Sozialdienst Kath. Frauen e. V.
Unterberg 11b, 46242 Bottrop
Telefon 02041/18663-0
E-Mail: info@skfm-Bottrop.de

 

In dringenden Fällen - Notfalltelefon des Jugendamts:

 

 

Tel.:02041/704470

 

Tamara Zimmermann

Erzieherin und ausgebildete Kinderschutzfachkraft

Gelbe Gruppe